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Mit Karamba im Bundestag / Mein Praktikum bei Dr. Karamba Diaby

Anne und Karamba

Vor einem Jahr wurde ich mit den sympathischen Worten „Mit Karamba in den Bundestag“ in meiner neuen Wahlheimat Halle (Saale) begrüßt. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich einmal bei ihm ein Praktikum machen würde. Aber es kam anders. Ein paar Zufälle später und knapp ein Jahr nach der Bundestagswahl, hieß es vom 1. bis zum 30. September für mich: „Mit Karamba im Bundestag“.

Meine Praktikumszeit habe ich abwechselnd im Wahlkreisbüro Halle und im Berliner Abgeordnetenbüro verbracht. Vier Wochen durfte ich Karamba Diaby und seinem Team über die Schulter schauen und meine vielen Fragen loswerden. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber unter Genoss(inn)en üblich ist: Man duzt sich. Das erleichterte mit das Ankommen. Ich war damit Teil des Teams.

Vielfalt. Dieses Wort beschreibt Karamba Diabys Terminkalender sehr treffend. Bei vielen durfte ich ihn begleiten und bekam so einen umfassenden Eindruck von den Tätigkeiten eines Abgeordneten: Die Vielfalt reichte vom Gesprächs- und Besichtigungstermin im Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie zum Thema „Vernachlässigte und armutsassoziierte Krankheiten“, über die Kultursommernacht in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt, die Vorstellung des Zukunftsreports „Lebenswissenschaften im Umbruch“ der Leopoldina, die Eröffnung der Interkulturellen Woche in Halle, ein Abgeordnetengespräch mit dem Zentralrat der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland und und und…

Besonders beeindruckt hat mich das Gespräch mit einer Schülergruppe der Integrativen Gesamtschule Halle. Die Schüler(innen) besuchten im Rahmen einer Klassenfahrt den Bundestag. Sie waren sehr interessiert an der Arbeit, die Karamba Diaby als Abgeordneter leistet, und es war zu spüren, dass sich die Schüler(innen) gut auf das Gespräch vorbereitet hatten.

Interessant waren für mich auch die parlamentarischen Termine. Hier war ich als Zuhörerin in den Arbeitsgruppen der SPD-Bundestagsfraktion, in denen Karamba Diaby Mitglied ist: die AG Bildung & Forschung und die AG Menschenrechte und humanitäre Hilfe. Zudem besuchte ich eine Sitzung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – und erhielt so einen spannenden Einblick in die Gepflogenheiten des „parlamentarischen Schlagabtausches“ zwischen den Abgeordneten der verschiedenen Fraktionen.

Ein Muss für eine Praktikantin ist der Besuch des Plenums des Deutschen Bundestages. Ich hatte das Glück, Karamba Diabys Rede zum „Bericht zum Anerkennungsgesetz“ live zu hören. Den Entstehungsprozess der Rede erlebte ich von Beginn an mit: angefangen von den Absprachen in der AG Bildung und Forschung, über die Manuskriptanfertigung bis hin zum „Liveerlebnis“ Plenumsbesuch.

Neben der Berichterstattung über Termine, zu denen ich Karamba Diaby begleitete, habe ich zu verschiedenen Themen (z.B. Kinderzwangsarbeit) Zusammenfassungen geschrieben und Antwortentwürfe vorbereitet.

Eine sehr angenehme Überraschung war, dass die SPD-Fraktion für die Praktikant(inn)en ein Programm zusammenstellt. Neben Terminen mit Abgeordneten bestand z.B. die Möglichkeit, den Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert zu treffen oder das Bundeskanzleramt zu besichtigen.

Die vier Wochen Praktikum im Büro des Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby waren voller neuer Eindrücke. Obwohl ich seit einem Jahr Politikwissenschaft studiere, hatte ich keine genaue Vorstellung davon, wie groß der „Apparat“ Bundestag mit seiner Verwaltung, den Fraktionen uvm. Ist; wie schnelllebig das politische Geschehen ist und wie viele Informationen Abgeordnete und Mitarbeiter(innen) in kurzer Zeit verarbeiten müssen. Für mich ist es im Moment gut, dass die „graue Theorie“ des politikwissenschaftlichen Studiums durch das Praktikum nun um einiges farbenfroher geworden ist.

Ich bin froh, dass ich hinter die Kulissen des deutschen Parlamentarismus blicken durfte. Es wird sicherlich noch einige Zeit dauern, bis ich alle Eindrücke verarbeitet habe und einordnen konnte. Und ja: Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass auch ein bisschen Ernüchterung über das System insgesamt mitschwingt, seine Schwerfälligkeit; bis es über den schwierigen Prozess der Meinungsfindung und Positionsbildung zu einem Kompromiss kommt. Aber auch das gehört zur Demokratie.

In der Konsequenz bestärkt es mich deshalb in meinem Vorhaben, mich künftig stärker parteipolitisch zu engagieren.

 

Herzliche Grüße

Anne