Sarahs Praktikum unter Pandemie-Bedingungen

Politik ganz nah – auch aus dem Homeoffice

Sarah mit Karamba zum Wahlkreistermin

Wer Politik hautnah erleben möchte, sollte unbedingt ein Praktikum im Büro einer*eines Abgeordneten absolvieren. Als Studierende der Politikwissenschaft war es mir ein Anliegen, jenseits der Theorie die Praxis kennenzulernen und mitzuerleben. Der Arbeitsort meines vierwöchigen Praktikums bei Karamba wechselte zwischen Berlin, wo ich während der parlamentarischen Sitzungswochen war, und Halle, wo ich Politik ganz bürger*innennah miterleben durfte. So unterschiedlich die Orte, so unterschiedlich auch die Arbeit, die anfiel.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal im Bundestag sitzen würde. Im labyrinth-ähnlichen Gebäude waren zahlreiche Büros, was natürlich an der großen Anzahl an Abgeordneten liegt. Das Bürgerbüro in Halle ist dagegen etwas übersichtlicher. In beiden habe ich mich aber sehr wohl gefühlt.

Beide Teams begrüßten mich auch ganz herzlich und waren offen für jegliche Fragen. Ich wurde wie eine feste Mitarbeiterin in die Arbeit in beiden Büros eingebunden. In Berlin ging es viel um Recherchearbeiten, um sogenannte Vermerke, also Hintergrundinfos zu einem Thema oder einer Veranstaltung, zu schreiben. Ich durfte auch an zwei Plenarreden mitarbeiten. Die SPD-Bundestagsfraktion bietet auch ein Praktikant*innenprogramm an, welches in meinem Tätigkeitszeitraum nur digital stattfand, nichtsdestotrotz aber Gespräche mit anderen MdBs über viele verschiedene interessante Themen ermöglichte.

In Halle war die Arbeit viel näher an der Bevölkerung. So kommen in das Bürgerbüro die unterschiedlichsten Menschen mit ganz verschiedenen Themen und Anfragen, die sie Karamba mitteilen wollen. Ich begleitete den MdB hierbei, aber auch bei Besuchen von Vereinen und Unternehmen, denen Karamba immer mit einem offenen Ohr begegnete – ganz egal, was für ein Anliegen sie hatten. Meine Aufgabe war es, das Ganze dann nachzubereiten. Ein weiterer Teil der Arbeit im Bürgerbüro war das Beantworten von Briefen und E-Mails, die tagtäglich eingingen. So war ich auch mit dem Verfassen eines Briefes an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) beteiligt.

Die vielfältigen Aufgaben gestalteten meinen Arbeitsalltag abwechslungsreich und machten ihn sehr interessant, auch für mich persönlich. Mein Praktikum wurde aber auch durch die besondere Pandemie-Situation geprägt. Ich habe schon einige Praktika absolviert, aber noch nie arbeitete ich dabei aus dem Home-Office. Meine letzte Woche bei Karamba fiel in eine Sitzungswoche, was bedeutet, dass sie in Berlin stattfinden sollte. Aufgrund der damaligen Situation empfand ich es für verantwortungsvoller, nicht im öffentlichen Verkehr nach Berlin zu fahren, und fragte bei Karamba und seinem Team an, ob ich mich auch als Praktikantin ins Home-Office begeben könne. Meine Bitte wurde sehr verständnisvoll angenommen und auch wenn es sehr schade war, die zweite Woche nicht im Bundestag zu verbringen, so lernte ich wie es ist im Home-Office zu arbeiten. Ich bekam meine Aufgaben von Berlin; wenn jemand aus dem Halle-Büro eine Aufgabe hatte, erledigte ich auch die. Es war – zumindest für mich – gar nicht so einfach von zu Hause aus zu arbeiten. Es gibt mehr Möglichkeiten der Ablenkung, man hat keine Kolleg*innen zum Quatschen und das permanente Zuhausesein gefiel mir auch nicht sehr. Ich finde es schon gut, wenn man Arbeit und Zuhause auch räumlich voneinander trennt. Aber es ist eine sehr gute Alternative während Pandemie-Situationen, in denen menschlicher Kontakt weniger ratsam ist.

Ein sehr großer Dank geht an Karamba und sein Team, welches mich so herzlich aufgenommen hat. Für mich war das Praktikum eine lehrreiche Zeit, aus der ich viele Erkenntnisse für mich selbst mitnehme. Ich kann so ein Praktikum nur weiterempfehlen!